Am 23. Oktober 1929 kam auf dem Holaushof in Oberlesach in der Gemeinde Kals am Grossglockner ein Naturtalent namens Sepp zur Welt. Der kleine Seppl machte schon mit sechs, sieben Jahren Bekanntschaft mit der Musik.

Erst wars die Mundharmonika, bald kam die Gitarre, Okarina, Querflöte, Klarinette, B-Trompete, Flügelhorn u. a. dazu. Mit 17 Jahren trat er der Blasmusik bei, und im selben Jahr 1946 gründete er auf Veranlassung seines Cousins Rupert eine Tanzkapelle, die heute weitum bekannte Grossglocknerkapelle Kals. Ab 1947 begann Sepp Huter bereits mit den ersten Kompositionen für grosse Kapellen, ebenso komponierte und arrangierte er für die Grossglocknerkapelle Kals.

Mit 20 Jahren wurde er Kapellmeister der Musikkapelle Kals und er übte diese Tätigkeit bis 1994 – 45 Jahre lang – aus. Wissen, Können und Erfahrung stellte Sepp Huter auch in den Dienst des Iseltaler Musikbezirkes als Ausschussmitglied und Bezirkskapellmeister durch 15 Jahre.

Von den Auszeichnungen und Ehrungen seien hier aufgezählt:

  • Verdienstmedaille des Landes Tirol (1973)
  • Ehrenring des Landes Tirol vom Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen
  • Goldmedaille des österreichischen Blasmusikverbandes
  • Silber und Gold für 25 bzw. 40 Jahre verdienstvolles Wirken in der Musikkapelle Kals am Grossglockner und
  • zahlreiche Ehrennadeln.

Sepp Huter zählte ohne Zweifel zu den aussergewöhnlichsten Musikantenerscheinungen des alpenländischen Raumes. Sein Leben gehörte wirklich ganz der Musik. Er hat mit seinen Kompositionen einen Musikstil kreiert, der um die Welt ging. Es ist Musik, die ins Ohr und ins Herz geht und die ungemein ausdrucksvoll ist.

Sepp Huter mit seiner Grossglocknerkapelle Kals ist der unverfälschten Musik immer treu geblieben. Er hat um des möglichen Erfolges willen keinerlei Modeströmungen mitgemacht. Für ihn und seine Musikanten war es immer das oberste Gebot, Menschen mit der Musik Freude zu bereiten und sie zumindest für einige Stunden die Alltagssorgen vergessen zu lassen. Das Streben nach Erfolg war zweitrangig.


Allein dem Sepp auf der Bühne zuzusehen, bereitete vielen Menschen große Freude. Man merkte in jeder Phase seines Musizierens, dass auch nach Jahrzehnten die Freude und Hingabe gleichgeblieben ist. Huter und seine Kapelle haben in all den Jahren unbeschreiblich vielen Menschen auf der ganzen Welt große Freude bereitet.

Er schrieb in dieser Zeit auch ca. 600 Titel. Ein Großteil davon wurde auf Tonträger aufgenommen und so zu richtigen Hits dieser Kapelle. Die Komposition des Marschliedes „Meine Heimat ist Tirol„, bereits 1949 geschrieben und mittlerweile von unzähligen Musikgruppen nachgespielt und auf Tonträgern aufgenommen, ist in dieser eigenständigen Art und Weise unerreicht. Daneben findet man Melodien wie „Prost, meine Herrn“, „Musikantenleben“, „Der Lachende“, „Der Posaunenlois“ und viele Gesangsmärsche, Polkas, Walzer, zu denen Sepp Huter auch immer sehr gefällige Texte geschrieben hat. „Mit Frohsinn und Humor“, „Musik ist unser Leben“, „Gute Laune“, „Immer Fidel“, usw., allein schon die Titel der eingespielten Produktionen lassen erkennen, was die Grossglocknerkapelle Kals so beliebt und einzigartig macht.

Die Begeisterung am Musizieren, Treue zur Heimat und schließlich ein Frohsinn und eine Frische, wie sie nur Musikanten kennen. All das ist so lebendig in den Kompositionen von Sepp Huter, ja, er hat deutlich bewiesen, wie viel man in der Musik ohne Studium und sture Verbissenheit, aber mit der nötigen Liebe und Begeisterung am Werk zuwege bringen kann.

Sepp Huter starb am 15. 03. 2001. In seiner Musik lebt er weiter.

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